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Aufbereiter beim Mähwerk: Wirkung, Vorteile & Einsatzbereiche

Aufbereiter beim Mähwerk: Wirkung, Vorteile & Einsatzbereiche

Scheiben- und Trommelmähwerke kann man häufig mit oder ohne Aufbereiter bekommen - wir erklären den Unterschied.

Wer nach einem Mähwerk sucht, muss sich neben der Frage, welche Art von Mähwerk braucht, auch die Frage stellen, ob er ein Mähwerk mit oder ohne Aufbereiter bevorzugt. Aufbereiter, auch Konditionierer genannt, werden häufig in Mähwerken eingesetzt, um das Mähgut zusätzlich zu bearbeiten. Doch wie sieht ihre Wirkung eigentlich genau aus und welche Vorteile hat der Einsatz von Konditionierern? Wir klären auf.

Was ist ein Aufbereiter beim Mähwerk?

Als Aufbereiter bezeichnet man ein zusätzliches Gerät, das häufig im Mähwerk integriert ist, um das Mähgut noch einmal mechanisch zu konditionieren. Dabei durchbricht der Aufbereiter durch Quetschen oder Knicken die natürliche Wachsschicht der Pflanzen, welche sie im Normalfall vor dem Austrocknen schützt. Durch das zusätzliche Bearbeiten der Pflanze wird diese Schutzbarriere durchbrochen und die Trocknungsrate des Mähgutes erhöht.

Welche Vorteile haben Aufbereiter?

Der größte Vorteil von Aufbereitern beim Mähwerk hängt mit dem Trocknungsverlauf des Mähgutes zusammen. Da die Aufbereiter die Wachsschicht der Pflanze durchbrechen, wird die Trocknung des Mähgutes deutlich beschleunigt. Je nach Intensität der Aufbereitung kann so ein Trocknungsvorsprung von bis zu 20% erzielt werden. Dadurch kann die Häufigkeit der Wendedurchgänge reduziert oder unter bestimmten Umständen (z.B. bei Verwendung eines Intensivaufbereiters zur Anlage einer Anwelksilage) ganz auf die Kreiselheuer verzichtet werden. Zudem vermindert der Aufbereiter dadurch das Wetterrisiko, da das Mähgut früher eingeholt werden kann.

Zudem kann sich die Verwendung eines Aufbereiters positiv auf die Gärqualität des Siliergutes auswirken und zu einer Verminderung der Essig- und Blausäurebildung führen. Besonders bei der Verwendung eines Intensivaufbereiters zeigt sich eine deutliche Steigerung der Gärqualität. Zudem zeigen Versuche einen Anstieg der verdaulichen Masse und der Energiekonzentration in der Silage. Auch bei Heuproduktion zeigen sich aber Vorteile: Bei Heutrocknungsanlagen ist die Trocknungszeit bis zu 40% verkürzt, wenn das Mähgut vorher konditioniert wurde.

Vorteile Aufbereiter

  • Schnellerer Trocknungsverlauf
  • Reduzierung Wendedurchgänge möglich
  • Positiver Effekt auf Gärqualität
  • Anstieg verdaulicher organischer Masse (Silage)
  • Anstieg Energiekonzentration (Silage)
  • Schnellere Trocknung in Heutrocknungsanlagen

Welche Nachteile haben Aufbereiter?

Leider haben Aufbereiter nicht nur Vorteile: Insbesondere die wirtschaftlichen Aspekte müssen berücksichtigt werden. Zum einen können die Mehrkosten eines Mähwerks mit Aufbereiter im Gegensatz zu einem normalen Mähwerks mehrere tausend Euro betragen. Zudem sind Mähwerke mit Aufbereiter schwerer, was besonders bei Frontmähwerken die Vorderachse belasten kann, und haben einen höheren Leistungsbedarf an der Zapfwelle.

Ein weiterer großer Nachteil sind zudem die Feldverluste. In Grasbeständen führen Aufbereiter so zu 0,1 bis 0,2 dt TM/ha mehr Bröckelverlusten. Bei Kleebeständen kann sich dieser Wert um das Drei- bis Vierfache erhöhen, wenn mit einem Zinkenaufbereiter gearbeitet wird. Wichtig zur Minimierung der Bröckelverluste ist es deshalb, dass die Aufbereiter richtig gewählt und passend eingestellt werden. Bei Verschmutzungen verteilt sich die Erde intensiver im Futter, weshalb beim Mähen mit dem Aufbereiter besonders auf die passende Mähhöhe geachtet werden muss. Zudem hat das Konditionieren bei Regenwetter eine gegenteilige Wirkung: Durch die durchbrochene Wachsschicht zieht Feuchtigkeit schneller in das Mähgut ein und es kommt zu längeren Trocknungszeiten und höheren Auswachungsverlusten.

Nachteile von Aufbereitern:

  • Höherer Anschaffungspreis
  • Belastung der Vorderachse (Frontmähwerk)
  • Höherer Leistungsbedarf
  • Höherer Bröckelverluste
  • Auswaschungsverluste & lange Trockenzeiten bei Regen

Welche Arten von Aufbereiten gibt es?

In der Landwirtschaft unterscheidet man Konditionierer grob in verschiedene Kategorien. Zuerst unterscheidet man einmal Mähaufbereiter und Intensivaufbereiter. Erstere sind meist in das Mähwerk integriert und werden wiederum in zwei verschiedene Bauweisen aufgeteilt: Schlegel- oder Zinkrotoren und Walzenaufbereiter. Als Intensivaufbereiter bezeichnet man Maschinen, die mindestens zwei oder mehr Werkzeuge haben, die zum Teil sogar gegenläufig arbeiten. Dadurch ist der Aufbereitungseffekt deutlich erhöht.

Schlegel- oder Zinkenrotoren

Aufbereiter, die aus einem Schlegel- oder Zinkenrotor bestehen, haben eine eher schlagende Wirkung. Sie schleudern das Mähgut über eine Reibplatte oder einen Metallkamm, wodurch die Halme geknickt und die Wachsschicht der Pflanze durchbrochen wird. Die Zinken können dabei starr montiert und aus Kunststoff oder pendelnd montiert aus Stahl sein. Die Aufbereitungsintensität kann durch die Rotordrehzahl und den Abstand zwischen Zinken und Reibplatte bzw. Metallkamms variiert werden. Er eignet sich besonders für halmreiche Aufwüchse wie Grasbestände.

Walzenaufbereiter

Im Gegensatz zum Zinkenrotor hat der Walzenaufbereiter eine quetschende Wirkung. Das Mähgut wird dabei zwischen zwei profilierten aus Stahl oder Kunststoff befördert und die Wachsschicht durch die reibende Wirkung zerstört. Die Aufbereitungsintensität kann bei Walzenaufbereitern durch den Anpressdruck zwischen den zwei Walzen bestimmt werden. Sie eignen sich besonders für blattreiche Bestände, z.B. Leguminosen oder Grasaufwüchse mit hohem Kleeanteil.

Intensivaufbereiter

Bei Intensivaufbereitern wird das Mähgut zwangsweise durch zwei oder mehr Werkzeuge geführt, welche die Wachsschicht der Pflanze aufbrechen. Dabei wird häufig eine Profilwalze verwendet, die das Knicken des Mähgutes vornimmt, während anschließend beispielsweise eine zusätzliche Bürste die Blätter und Halme weiter konditioniert. Durch den hohen Aufbereitungsgrad eignen sich Intensivaufbereiter fast ausschließlich für reine Grasbestände.

Welcher Aufbereiter für welchen Einsatzbereich?

Je nach Einsatzbereich eignen sich verschiedene Konditionierer besser oder schlechter für die Aufbereitung des Mähgutes. Zum einen kommt es auf die Art und den Verwendungszweck des Grünlandaufwuches an. So unterscheidet sich der optimale Aufbereiter für eine kräuterreiche Wiese für die Heuproduktion von einem Aufbereiter für hochenergetische Silage für Milchvieh.

Aber auch Futterertrag, Nässe, Bodenzustand und Pflanzenalter können einen Unterschied machen. Damit der optimale Aufbereiter für Ihren Bestand ausgewählt wird, sollte man daher auch die typischen örtlichen Gegebenheiten mit einbeziehen.