Wichtige Information!
Wir fügen stetig mehr Maschinen aus unserem Sortiment sowie Lagermaschinen hinzu - sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie etwas vermissen!
backgroundImage
Das richtige Mähwerk: Übersicht, Vor- und Nachteile
Doppelmesser-, Scheiben- oder doch ein Kreiselmähwerk - welches Mähwerk ist am besten?

Wenn man ein neues Mähwerk benötigt, ist eine der ersten Fragen, die man sich stellen muss, welche Art der Mähtechnik man möchte: Trommelmähwerk oder Scheibenmähwerk. Oder soll es vielleicht sogar noch etwas anderes sein? Alle Mähwerke haben verschiedene Vorteile und eignen sich für unterschiedliche Anwendungsgebiete besonders gut. Wir klären auf, welche Arten von Mähwerken für welchen Einsatzbereich sinnvoll sind.

Die verschiedenen Mähtechniken

Wurde früher Gras und anderes Langgut noch per Hand mit der Sense gemäht, kommen heute beinahe ausschließlich motorisierte Mähwerke zum Einsatz. In der Landwirtschaft werden hauptsächlich drei verschiedene Mähwerke genutzt: Der Mähbalken, Scheiben- und Trommelmähwerk. Alle drei Varianten bieten verschiedene Vorteile, so dass sie sich für unterschiedliche Einsatzzwecke eignen.

Doppelmessermähwerk: Insektenschonender Mähbalken

Im Gegensatz zu einem Trommel- oder Scheibenmähwerk laufen bei einem Doppelmesser-Mähwerk, auch Balkenmäher genannt, zwei Klingen gegenläufig und schneiden damit das Gras ab. Diese Methode bietet einige Vorteile: Durch den besonders sauberen Scherenschnitt verbessert sich das Wiederaufwuchsverhalten und die Amphibien- und Insektenvielfalt der Wiese wird geschont. Durch die besonders leichte Bauweise der Doppelmessermähwerke und ihren geringen Energiebedarf,werden sie gerne für Traktoren mit einer geringeren Motorleistung genutzt. Auch bei Spezialeinsätzen, z.B. dem Einsatz am Wasser, sind Mähbalken besonders gefragt. Allerdings haben Doppelmessermähwerke auch Nachteile: Anschaffung und Zubehör für das Doppelmessermähwerk sind im Regelfall höher als bei herkömmlicher Mähtechnik. Zudem können Mähbalken sehr anfällig für Verschleiß sein, weshalb Wartungsarbeiten wie Wechseln und Schleifen der Messer häufiger erledigt werden müssen.

Scheibenmähwerk: Beliebtes Leichtgewicht

Das Scheiben- oder Tellermähwerk erfreut sich bei vielen Landwirten großer Beliebtheit. Im Gegensatz zu Doppelmessermähwerk gelten sie als weniger störanfällig und glänzen mit einer hohen Arbeitsgeschwindigkeit und -breiten. Mit einer Baubreite von 2-4 m und einer möglichen Fahrgeschwindigkeit bis zu 15 km/h ergeben sich mehrere Hektar Flächenleistung pro Stunde. Durch den Antrieb über ein Getriebe unterhalb des Mähwerks wird eine leichtere Bauweise wie beim Trommelmähwerk ermöglicht, so dass sie auch für leistungsschwächere Trecker und eher unwegsames Gelände geeignet sind. Da im Scheibenmähwerk etwa doppelt so viele Kreisel wie im Trommelmähwerk benötigt werden, kommt es zu einer weniger starken Schwadbildung. Die Schnitthöhe ist durch die Neigung der Scheiben einfach einzustellen. Doch die schnell rotierenden Klingen haben auch Nachteile: Verschmutzungen des Futters sind im Gegensatz zum Balkenmäher wahrscheinlicher und Schutzmaßnahmen gegen umherfliegende Fremdkörper sind notwendig. Zudem fallen Tiere und Insekten dem Scheibenmähwerk öfter zum Opfer.

Trommelmähwerk: Robuster Alleskönner

Wie das Scheibenmähwerk gehört auch das Trommelmähwerk zu den Kreiselmähern. Im Gegensatz zu diesen zeichnet sich das Trommelmähwerk jedoch durch zwei bis vier zur Mitte rotierende Trommeln mit Messerkreiseln aus, welche das Schnittgut in ausgeprägten Schwaden ablegen. Besonders beliebt sind Trommelmähwerke, da sie auch unter schwierigen Bedingungen oder bei großen Grasmengen nur in Ausnahmefällen verstopfen und sehr zuverlässig arbeiten. Durch ihre Bauweise sind sie etwas schwerer als vergleichbare Tellermäher. Zudem kann es schneller zu Verschmutzungen des Schnittgutes kommen. Ähnlich wie beim Scheibenmähwerk muss auch beim Trommelmähwerk auf einen ausreichenden Schutz gegen umherfliegende Fremdkörper geachtet werden.

Anbaumöglichkeiten: Front- oder Heck- oder Schmetterlingsmähwerk?

Neben der Wahl der passenden Mähtechnik, sollte man sich auch über die Anbauräume der Mähwerke Gedanken machen. Frontmäher bieten den Vorteil, dass das Futter für eine Grünfütterung in einem Arbeitsgang gemäht und aufgeladen werden kann. Allerdings kann die Sicht auf den Boden vor dem Schlepper nicht immer optimal sein, weshalb besonders auf die passende Aufhängung des Mähwerks und das Gelände geachtet werden muss. Auch der Anbau eines Heckmähwerkes ist möglich. Diese haben oftmals den großen Vorteil, dass der Mähwinkel flexibler anpassbar ist und auch das Ausmähen von Böschungen und Gräben möglich wird. Jedoch ist die Sitzposition beim Mähen mit einem Heckmähwerk nicht immer komfortabel, da man das Anbaugerät stets im Blick haben sollte.

Wer eine höhere Schlagkraft wünscht, kann auch eine Kombination aus Front- und Heckmähwerken nutzen. Besonders beliebt sind dabei Schmetterlingsmähwerke, die ein Mähwerk in Front mit zwei Mähwerken am Heck des Schleppers kombinieren. Dieses sorgt nicht nur für eine große Arbeitsbreite und -leistung, sondern auch für eine besonders gute Gewichtsverteilung am Schlepper. Durch die Kombination von mehreren Mähwerken ist der Schmetterlingsmäher jedoch im Regelfall nicht für leistungsschwache Traktoren geeignet. Zudem erfordert der Butterflymäher die besondere Aufmerksamkeit des Fahrers, da gleich zwei Arbeitsbereiche beobachtet werden müssen. Schmetterlingskombinationen können aus Scheiben-, Trommel- oder Doppelmessermähwerken bestehen.

Heck- und Frontmähwerke haben unterschiedliche Vorteile.
Heck- und Frontmähwerke haben unterschiedliche Vorteile.

Mähwerk mit Aufbereiter

Die Kombination eines Mähwerks mit einem Aufbereiter bietet einige Vorteile und ist daher beliebt. Insbesondere die um bis zu 30% verringerte Trocknungszeit und die Reduzierung der Arbeitsgänge mit dem Zetter, sprechen für sich. Das richtige Einstellen der Maschine ist allerdings unabdingbar, da es sonst zu Nährstoffverlusten im Futtermittel kommen kann. Der Einsatz eines Mähwerkes mit Aufbereiter kann auch Nachteile mit sich bringen: Nicht alle Pflanzensorten sind für die Konditionierung mit dem Aufbereiter geeignet. Kommt es nach dem Mähen unverhofft zu einem Regenschauer verlängert sich die folgende Abtrocknung wesentlich und die Futterqualität verschlechtert sich im Gegensatz zu unaufbereiteten Mähgut. Zudem kommt es zu einer zusätzlichen, erheblichen Reduzierung der Insektenpopulation bei Verwendung eines Aufbereiters.

Mähwerk mit Schwadzusammenführung

Wer keinen Aufbereiter möchte, sein Mähgut aber trotzdem in einem Arbeitsschritt in Schwaden zusammengeführt haben will, sollte nach einem Mähwerk mit Schwadzusammenführung Ausschau halten. Durch eine Förderschnecke wird das Mähgut zu einer Seite transportiert. Durch den Transport in den Schnecken kommt es zu einem leichten Aufbereitungseffekt, der jedoch deutlich schonender ist, als ein herkömmlicher Aufbereiter. Damit sind Mähwerke mit Schwadzusammenführung auch für empfindlichen Pflanzen wie Luzerne, kleereiche Grasbestände oder Grünroggen geeignet.