Egal ob in der Landwirtschaft, im kommunalen Bereich oder in der Forstwirtschaft: Mulcher haben einen festen Platz, wenn es um die Pflege von Brachflächen, Grünstreifen und Co. Dabei fallen dem Mulcher verschiedene Aufgaben zu. Welche diese sind und wie ein Mulcher eigentlich funktioniert, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Bei einem Mulcher handelt es sich um ein Gerät, das zum Mähen und gleichzeitigen Zerkleinern des Mähgutes eingesetzt wird. Gerne wird das Mulchen mit dem Mähen verwechselt, dabei gibt es jedoch zwei große Unterschiede: Zum einen zerkleinert der Mulcher im Gegensatz zum Mähwerk das Mähgut deutlich stärker. Zum anderen wird das Mähgut bei einem Mähwerk im Regelfall zur Futtergewinnung aufgelesen oder weiterverarbeitet. Beim Mulcher bleiben die zerkleinerten Pflanzenteile dagegen auf dem Boden und tragen hier zur Bodenverbesserung bei.
Besonders in der Landwirtschaft werden Mulcher gerne eingesetzt, denn sie bringen einige Vorteile mit sich. Vor allem verbessert das Mulchen die Bodenqualität: Die Mulchschicht aus organischem Material zersetzt sich mit der Zeit zu wertvollem Kompost und Dünger, welcher Nährstoffe für die nachfolgenden Pflanzen enthält. Zudem schützt die Mulchschicht den Boden vor klimatischen Einflüssen. So wird die Verdunstung des Wassers reduziert und Erosionen durch Regen und Wind minimiert. Zudem ist die Bodentemperatur unter der Mulchschicht beständiger, was die Vegetationsperiode für Pflanzen verlängern kann. Durch den geringeren Lichteinfall auf dem Boden kann auch das Wachstum verschiedener Unkräuter gehemmt werden.
In der Landwirtschaft kann das Mulchen zusätzliche Funktionen einnehmen. So kann das Mulchen beispielsweise zur ökologischen Bekämpfung des Maiszünslers genutzt werden: Indem man die auf dem Acker verbliebenen Maisstoppeln zerkleinert, nimmt man den Larven des Maiszünslers den Schutz zum Überwintern und kann so den Bestand drastisch reduzieren. So können Schäden durch Maiszünsler, aber auch Fusarienpilze, die sich gerne in den Fraßspuren des Maiszünslers einnisten, minimiert werden. Auch beim Anbau von Raps hat das Mulchen seine Vorteile: Es kommt zu weniger Durchwuchsraps in der Folgekultur und pilzliche Dauerkörper, die sogenannten Sklerotien, werden effektiv bekämpft.
Welche Vorteile hat Mulchen?
Die Anwendungsmöglichkeiten von Mulchgeräten ist sehr vielfältig. In der Landwirtschaft wird der Mulcher vor allem zur Pflege von Brachflächen und zur Zerkleinerung von Gründüngungspflanzen eingesetzt. Aber auch im Obst- und Weinbau finden Mulcher häufig Anwendung: Mit ihnen wird der Reb- bzw. Obstbaumschnitt zerkleinert und die Gassen zwischen den Pflanzen freigehalten. Zur Pflege von Grabenböschungen, Gewässerufern und Grünstreifen werden Mulcher nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch im kommunalen Bereich eingesetzt. Im Forst nutzt man sie dagegen zur Freihaltung von Flächen.
Bei Mulchern unterscheidet man im Regelfall zwei Grundbauarten. Auf der einen Seite hat man den Schlegelmulcher, welcher sich durch eine schnell drehende Welle mit zahlreichen, daran befestigten Messern auszeichnet. Auf der anderen Seite gibt es den Sichelmulcher, der schnell rotierende waagerechte Messer besitzt.