Gepflegte Landmaschinen sind nicht nur eine Frage der Eitelkeit, sondern auch eine Kapitalanlage: Wer seinen Traktor regelmäßig pflegt, trägt nicht nur zum Werterhalt der Maschine bei, sondern meidet auch Ausfälle und Reparaturen. Das Reinigen des Traktors trägt nämlich dazu bei, unter Staub und Schmutz verborgene Beschädigungen frühzeitig zu erkennen und zu beheben, sodass Einsatzbereitschaft und Arbeitsschutz langfristig gewährt werden können. Doch wie reinige und pflege ich meinen Traktor optimal? Wir verraten es Ihnen.

Tipp 1: Der passende Zeitpunkt

Die Reinigung der Traktoren ist oft eine unliebsame Aufgabe und wird deshalb von vielen Betrieben gerne nach hinten verschoben. Optimalerweise sollte die Reinigung aber regelmäßig erfolgen, um den Traktor optimal zu pflegen. Die Innenreinigung von Kabine und Scheiben sollte so oft wie möglich erfolgen: In der Saison ist sogar eine tägliche Reinigung sinnvoll. Die Außenreinigung sollte immer nach den Einsatzzeiträumen (z.B. Saat und Ernte) oder bei besonders starken Verunreinigungen erfolgen. Zudem sollte der Traktor immer gereinigt werden, wenn er den Betrieb wechselt. Dieses minimiert die Gefahr der Verschleppung von Krankheiten und ermöglicht eine genaue Kontrolle des Traktors auf Beschädigungen vor und nach dem Fremdeinsatz.

Tipp 2: Kabine reinigen

Die Reinigung der Kabine wird gerne vernachlässigt, ist aber ein essentieller Bestandteil der Maschinenpflege, wenn man die Beschädigung von Elektronik und Hydraulik durch Schmutz und Staub verhindern möchte. Am besten reinigt man die Kabine regelmäßig mit einem Staubsauger, alternativ kann man auch zu Besen und Handfeger greifen. Zur Reinigung der Kabine gehört auch das Putzen der Scheiben, um eine allzeit klare Sicht zu ermöglichen. Zudem sollten regelmäßig die Kabinenfilter gereinigt werden, um Schimmel keinen Nährboden zu liefern.

Tipp 3: Groben Schmutz entfernen

Feuchtes Wetter und schwierige Bodenbedingungen? Das hinterlässt am Traktor häufig Spuren in Form von groben Erdanhaftungen. Für eine optimale Reinigung sollten diese bereits vor dem Waschgang entfernt werden. Am besten sollte der Schmutz dafür ganz trocken sein - dann kann man ihn ganz einfach mit einem Besen mit weichen Borsten entfernen. Alternativ kann der Dreck auch mit einem Kompressor vom Traktor geblasen werden. Vergessen Sie dabei nicht, die Anschlussklappen der Antriebe etc. zu öffnen, um auch hier den Schmutz zu entfernen.

Landmaschinen wäscht man am besten mit dem Hochdruckreiniger

Tipp 4: Traktor richtig waschen

Damit der Traktor von außen richtig sauber wird, ist nun waschen angesagt. Hartnäckige Verschmutzungen, die sich durch Besen oder Kompressor nicht entfernen ließen, weicht man am besten vor der eigentlichen Reinigung einmal ein (bei Bedarf auch mit geeigneten Reinigungsmitteln). Nach der Einweichzeit kann man zum Hochdruckreiniger greifen. Optimal ist ein Heißwasser-Hochdruckreiniger, da er eine höhere Reinigungsleistung hat und die Trockenzeit verringert. Doch auch mit kaltem Wasser ist eine Reinigung möglich. Empfindliche Bauteile sollten nicht mit dem Hochdruckreiniger behandelt, sondern schonend mit einem feuchten Lappen abgeputzt werden. Kontrollieren Sie zum Schluss noch einmal alle Bauteile (auch Wartungsklappen und Abdeckungen) nach Verschmutzungen und spülen Sie bei Bedarf nach.

Tipp 5: Traktor trocknen lassen

Nach dem Waschen muss der Traktor natürlich trocknen. Um die Trocknungszeit zu verkürzen, kann man Restwasser absaugen oder abblasen. Danach sollte der Traktor in einer luftigen, trockenen Halle abtrocknen dürfen. Wichtig: Bei Minus-Temperaturen (z.B. nach der Reinigung des Traktors im Winterdienst) empfiehlt sich die Unterbringung in einer Wärmehalle, um Vereisungen durch das Waschwasser zu verhindern. Die Trockenzeit sollte genutzt werden, um den Traktor auf eventuelle Schäden zu überprüfen.

Tipp 6: Gut geschmiert

Das Abschmieren des Traktors ist besonders nach dem Waschen wichtig, um das Wasser aus den Lagern zu drücken und einen reibungslosen Betrieb der Maschine zu ermöglichen. Mit der Fettpresse können, je nach Anwendungsbereich und Bauart der Maschine, verschiedene Schmiermittel in Gelenke und Lager gebracht werden. Wessen Maschine keine Zentralschmieranlage besitzt, sollte darauf achten, dass man beim Schmieren kein Bauteil vergisst. Besonders gut zum Schmieren sind übrigens Fette, die Lithium enthalten.

Mehr zum Thema Maschinenpflege finden Sie in unserem Artikel “8 Tipps zum Einwintern von Landmaschinen”.