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Es gibt verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten für Landmaschinen

Traktor kaufen: Leasing, Mietkauf oder Finanzierung?

Die Anschaffung eines Traktors ist teuer - lohnen sich Leasing oder Mietkauf?

Traktoren sind für einen landwirtschaftlichen Betrieb eines der wichtigsten Betriebsmittel. Doch eine Neuanschaffung ist teuer und muss daher genau bedacht und geplant werden. Neben dem Kauf bieten immer mehr Maschinenhändler auch Leasing oder Mietkauf von Schlepper an. Doch wo liegen dort die Vor- und Nachteile? Wir erklären es Ihnen.

Leasing: Schlepper auf Zeit

Bei Autos ist Leasing bereits Gang und Gebe. Doch auch bei Traktoren wird das Leasing immer beliebter. Doch was ist Leasing überhaupt? Beim Leasing überlässt der Händler dem Landwirt die Maschine für eine festgelegte Dauer zur Nutzung im Gegenzug zu monatlichen Raten. Die Höhe der Leasingrate ergibt sich dabei aus dem Anschaffungspreis und dem kalkulierten Wertverlust. Nach Ende der Laufzeit gibt es drei Optionen: Man kann die Maschine zurückgeben, den Vertrag zu neuen Konditionen verlängern oder die Maschine nach Zahlung des Restwertes übernehmen.

Im Gegensatz zur Finanzierung hat das Leasing mehrere Vorteile: Dadurch, dass man am Ende des Leasingzeitraums die Maschine auch zurückgeben kann, bleibt man immer auf dem neuesten Stand der Technik - das ist vor allem für Lohnunternehmer sehr attraktiv, um ein modernes Portfolio an Maschinen zu bieten. Ebenfalls schätzen viele Lohnunternehmer, dass die monatlichen Raten für den Traktor durch die von der Maschine erwirtschafteten Erträge bezahlt werden können. Zudem beinhaltet der Leasingvertrag oft die laufenden Kosten für Wartung und Versicherungen. Da die Finanzierung außerhalb der Bilanz erfolgt, verbessert sich zudem die Eigenkapitalquote des Betriebes. Durch die gleichbleibenden, festgelegten Rahmen wird zusätzlich eine gute betriebswirtschaftliche Planung möglich. Nachteilig beim Leasing ist jedoch, dass es einen deutlich geringen Verhandlungsspielraum über den Preis der Maschinen gibt und die Maschinen hochgerechnet teurer sind.

Kurz & Knapp

Vorteile von Leasing

  • Maschinen auf dem neuesten Stand
  • Finanzierung auch bei geringer Liquidität
  • Monatliche Raten können durch Maschine erwirtschaftet werden
  • Bilanzneutrale Investition
  • Wartung und Versicherung können inbegriffen sein
  • Gleichbleibende Raten
  • Verschiedene Möglichkeiten nach Vertragsende

Nachteile von Leasing

  • Maschinen hochgerechnet teurer als bei Finanzierung
  • Maschinen gehen nicht in den Besitz über (Möglichkeit zum Kauf am Vertragsende vorhanden)

Mietkauf: Langfristige Planung

Landwirte, die eine geringe Liquidität haben, jedoch langfristig einen neuen Schlepper erwerben möchten, interessieren sich häufig für einen Mietkauf. Der Unterschied zum Leasing besteht darin, dass beim Mietkauf die Maschine nach Zahlung der letzten Rate automatisch ins juristische Eigentum des Landwirts übergeht und das wirtschaftliche Eigentum sogar von Anfang an bei ihm liegt. Es liegt also ein klassischer Raten-Kaufvertrag vor. Dadurch kann man die Maschine in der Bilanz direkt als Anlagevermögen angeben, den Traktor steuerlich absetzen und die Finanzierungszinsen als Betriebsausgabe geltend machen. Zudem erleichtern die festen Raten die Budgetplanung und ermöglichen den Erwerb eines Schleppers auch bei geringer Liquidität des Betriebes. Im Gegensatz zum Leasing ist der Mietkauf weniger flexibler, da der Schlepper automatisch in den Besitz übergeht. Zudem gilt wie beim Leasing, dass ein Traktor im Mietkauf meist etwas teurer ist, als wenn man ihn über die Bank oder mit Eigenkapital finanziert, da weniger Verhandlungsspielraum zur Verfügung steht.

Kurz & Knapp

Vorteile Mietkauf:

  • Finanzierung auch bei geringer Liquidität
  • Maschine geht mit der letzten Rate in den Besitz über
  • Maschine kann steuerlich abgesetzt werden
  • Gleichbleibende Raten

Nachteile Mietkauf:

  • Maschinen hochgerechnet teurer als beim Finanzierung
  • Weniger flexibel als Leasing
  • Finanzielle Einbußen, falls der Vertrag vorzeitig gekündigt wird

Finanzierung: Klassiker

Ein Klassiker bei der Anschaffung einer teuren Maschine ist die Finanzierung über die Hausbank oder einen durch den Händler vermittelte Bank. Mit Abschluss des Kaufvertrags wird der Landwirt bei dieser Variante direkt Eigentümer des Schleppers und zahlt die Kreditraten nach und nach bei der Bank, welche im Gegenzug häufig den Fahrzeugbrief als Sicherungsübereignung hinterlegt. Der Vorteil der Finanzierung liegt in den Kosten: Im Gegensatz zu Leasing oder Mietkauf kann man hier oft mit dem Händler verhandeln, sodass die Maschine letzten Endes weniger kostet als mit anderen Finanzierungsmethoden. Zudem gibt es häufig die Möglichkeit, den Kredit früher zu tilgen, wenn es dem Betrieb wirtschaftlich gut geht. Bei wirtschaftlicher Not oder bei Aufgabe des Betriebes ist es zudem möglich, den Traktor zu verkaufen und mit dem Verkaufswert die restlichen Raten zu tilgen. Allerdings hat eine Finanzierung auch Nachteile: Zum einen muss häufig ein gewisser Prozentsatz an Eigenkapital vorhanden sein, damit sie überhaupt für einen Kredit bei einem vertrauenswürdigen Institut infrage kommen. Bei großen Geldsummen verlangen viele Banken zudem weitere Sicherheiten, z.B. private Bürgschaften. Zum anderen belasten Kredite natürlich den Kreditrahmen ihres Betriebes, was für andere größere Ausgaben (z.B. Baumaßnahmen) nachteilig sein kann.

Kurz & Knapp

Vorteile Finanzierung:

  • Häufig günstigste Finanzierungsoption
  • Kredit kann vorzeitig getilgt werden
  • Traktor kann zur Tilgung restlicher Raten verkauft werden

Nachteile Finanzierung:

  • Eigenkapital muss vorhanden sein
  • Häufig zusätzliche Sicherheiten erforderlich
  • Kreditrahmen wird belastet