Ob Baustelle oder Einfamilienhaus, landwirtschaftlicher Betrieb oder Event: Heute wird beinahe überall Elektrizität benötigt. Doch was, wenn noch kein Stromanschluss vorhanden ist oder der Strom plötzlich ausfällt? In diesen Fällen kann ein Generator eine wertvolle Hilfe sein: Der meist durch Diesel angetriebene Motor des Aggregats wandelt Kraftstoff in Bewegungsenergie um, welche anschließend im Generator in elektrische Energie umgewandelt wird. So kann ein Aggregat beinahe an jedem Standort zur Bereitstellung von Strom genutzt werden.
Die richtige Dimensionierung eines Generators ist ein entscheidender Punkt, um die Stromversorgung eines Hauses oder Betriebes zuverlässig zu garantieren. Insbesondere zu klein gewählte Generatoren können zu einem Sicherheitsrisiko werden: Ist die Leistung des Generators zu gering, kann es vorkommen, dass nicht alle Geräte mit Strom versorgt werden können. Zwingt man den Generator in diesem Fall über seine Belastungsgrenze hinaus Strom zu erzeugen, kann es zu einer automatischen Abschaltung oder sogar einer Überhitzung des Gerätes kommen - ein Worst-Case-Szenario. Doch auch ein zu großer Generator ist nicht ideal: Sowohl Anschaffungs- als auch Wartungskosten können hier überproportional hoch sein und so die Wirtschaftlichkeit des Stromgenerators negativ beeinflussen.
Möchte man sich einen Generator anschaffen, sollte man sich vorher einen Überblick darüber verschaffen, welche Kennwerte bei der Auswahl besonders wichtig zu beachten sind. Je nachdem, für welches Einsatzgebiet und Aufgabenbereich der Generator bestimmt ist, können dabei verschiedene Anforderungen an Frequenz, Spannung und Leistung gestellt werden. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, sich vor einem Kauf eines Generators darüber zu informieren, welche Kennwerte der Generator im Einsatz auf jeden Fall erfüllen sollte.
Grundsätzlich findet man bei Stromgeneratoren oftmals zwei verschiedene Abgasstufen vor: Stage II bzw. IIIa (2/3a) und Stage V (5). Die Abgasstufen regeln die Menge der Schadstoffe, die von den Stromerzeugern ausgestoßen werden dürfen. Dabei gilt: Je höher die Abgasstufe, desto strenger sind die Grenzen. Somit stößt ein Generator mit einer Abgasstufe Stage V weniger Emissionen aus als ein Generator mit Stage 3a.
In Deutschland müssen stationäre Generatoren seit 2013 die Abgasnorm Stage 2/3a erfüllen. Generatoren mit Stage 2/3a sind daher ideal für die Notstromversorgung von Gebäuden, wie Altenheimen oder Kliniken, aber auch für landwirtschaftliche Betriebe oder für städtische Anschlüsse geeignet. Die Abgasnachbehandlung ist bei Stage 3a nicht so aufwendig wie bei Stage V-Generatoren in der gleichen Leistungsklasse, wodurch der Preis deutlich attraktiver ist. 2/3a-Generatoren sind daher eine optimale Lösung für alle, die ein stationäres Gerät mit gutem Preis-Leistungsverhältnis suchen.
Seit 2022 dürfen nicht ortsgebundene Generatoren nur noch mit der Abgasstufe V produziert werden - ausgenommen von dieser Regel sind Notstromaggregate, die weniger als 500 Stunden pro Jahr laufen. Wer also auf der Suche nach einem Generator für Baustellen, aber auch Veranstaltungen oder Vermietung ist, sollte zu einem mobilen Generator mit der Abgasstufe V greifen. Aber auch für den stationären Einsatz kann die Abgasstufe V sinnvoll sein: Insbesondere in umweltsensiblen Gebieten (z.B. Naturschutzzonen oder Innenstädten) sind Generatoren der Abgasstufe Stage V dank ihrer geringeren Emissionen besser geeignet.
Im deutschen Stromnetz wird üblicherweise mit einer Frequenz von 50 Hz gearbeitet - aus diesem Grund liefert auch ein Großteil der Aggregate für den deutschen Mark diesen Wert. Generatoren mit einer Frequenz von 50 Hz sind deshalb ideal als Notstromaggregat für Haushalte oder Betriebe geeignet, deren Geräte sonst über das normale Stromnetz beliefert werden. Wer dagegen mit Maschinen aus dem Ausland arbeitet, sollte dagegen genauer auf den Typenschild oder das Datenblatt seiner Geräte gucken. Insbesondere bei Geräten aus den USA oder dem asiatischen Raum kann eine Stromfrequenz von 60 Hz gefordert sein.
Wenn man einen Notstromaggregaten plant, ist auch die Spannung von entscheidender Bedeutung. Dabei wird im Regelfall zwischen 230 Volt (Haushaltsstrom) und 400 Volt (Starkstrom bzw. Industriestrom) unterschieden. Die meisten Haushaltsgeräte, Beleuchtungsanlagen und kleinere Elektrowerkzeuge laufen mit herkömmlichem Haushaltsstrom. Für Baustellen, Landwirtschaft und Industriebetriebe ist es dagegen unabkömmlich, dass Starkstrom mit 400 Volt zur Verfügung steht, um größere Maschinen und Anlagen zu versorgen. Für besonders empfindliche Geräte (beispielsweise Computer, Melkanlagen oder automatische Fütterungsanlagen) sollte man zudem darauf achten, dass eine zuverlässige Spannungsregelung vorhanden ist, da es sonst zu Beschädigungen durch Spannungsschwankungen kommen kann.
Die Leistung eines Generators ist die Kennzahl, bei der sich die Generatoren am meisten unterscheiden: Kleine Stromaggregate beispielsweise für den Campingbedarf gibt es bereits ab einer Leistung von 2,5 kVA. Größere Generatoren können Leistungen von 750 kVA oder mehr besitzen. Wie hoch die Leistung eines Generators sein muss, hängt insbesondere vom Verwendungszweck ab: Industrieanlagen brauchen deutlich größere Generatoren wie ein Einfamilienhaus. Um die passende Leistung eines Generators zu definieren, muss man alle Verbraucher, die an den Generator angeschlossen werden sollen, zusammenrechnen. Zugleich muss man überlegen, welche Geräte gleichzeitig betrieben werden und ob Maschinen hohe Anlaufströme haben, die eine höhere Leistung als im Dauerbetrieb voraussetzen. Für die Erstellung eines detailliertes Lastprofil und damit die optimale Auswahl eines Generators wendet man sich am besten an einen Experten.
Zwei weitere wichtige Merkmale, die bei der Wahl des Stromaggregates beachtet werden sollten, sind die Betriebsdauer und für welche Einsatzorte er geeignet sein soll. Ein Notstromaggregat, der nur Einspringen soll, wenn das Stromnetz kurzfristig ausfällt, kann beispielsweise für eine geringe Betriebsdauer ausgelegt sein als ein Stromaggregat, der für die dauerhafte Versorgung eines Events oder einer Baustelle mit Elektrizität gedacht ist. Entscheidend ist hierbei insbesondere das Verhältnis von Kraftstofftank zum Verbrauch, denn dieser bestimmt, wie häufig nachgetankt werden muss, wenn der Generator im Einsatz ist. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, ob der Generator stationär oder mobil genutzt werden soll. Stationäre Geräte sind insbesondere für die Versorgung von Häusern, Ställen oder Industrieanlagen gut geeignet, da sie hier oft einen festen Platz haben. Zwar können stationäre Geräte häufig auch mit einem Gabelstapler transportiert werden, für allzu häufige Umzüge sind die Generatoren aber nicht ausgelegt. Für diesen Fall sind mobile oder Miet-Generatoren besser geeignet: Da sie für den häufigen Transport und Ortswechsel ausgelegt sind, sind sie ideal für Baustellen, Events oder die Versorgung von Einsatzkräften mit Strom im Einsatz.