Beim Winterdienst ist die richtige Ausrüstung entscheidend: Natürlich ist ein betriebs- und verkehrssicherer Traktor Voraussetzung für das Räumen von Straßen. Nun muss noch das richtige Anbaugerät her. Doch zwischen Schneeschild, -pflug, -fräse und klassischer Kehrmaschine ist nicht immer klar, welches Gerät für welche Situation und Verwendungszwecke am sinnvollsten ist. Wir erklären die Unterschiede und Vorzüge der verschiedenen Maschinen.
Schneepflug und Schneeschild sind bei Räumungsarbeiten im Winterdienst kaum wegzudenken: Sie machen verschneite Straßen schnell wieder frei und sind daher bei Schneefall ein oft genutztes Werkzeug. Häufig kommt es aber zu Verwechslungen zwischen Schneepflug und Schneeschild, da beide Begriffe synonym verwendet werden. Tatsächlich unterscheiden sich Schneepflug und -schild jedoch: Das Schneeschild besitzt keine automatische Niveauregulierung und kann daher nur eingesetzt werden, wenn man das Niveau über den Anbaumechanismus regulieren kann. Ein Schneepflug dagegen besitzt eine automatische Niveauregulierung und ist somit auch für Fahrzeuge mit starrer Verbindung oder für unebenes Gelände geeignet.
Sowohl Schneepflug als auch Schneeschild gibt es in verschiedensten Räumbreiten und eignen sich je nachdem zum Räumen kleinerer Flächen, aber auch ganzer Straßen oder Parkplätze. Je nach Schlepper und verwendetem Modell können Schneehöhen von maximal 30-50 cm geräumt werden.
Anbau-Schneefräsen für Schlepper kommen meist dann zum Einsatz, wenn Schneepflug und -schild an ihre Grenzen stoßen. Im Regelfall werden Schneefräser daher eingesetzt, wenn die Schneehöhe 30 cm übersteigt oder der Schnee nicht einfach von einem Pflug zur Seite gedrückt werden kann. Kauf und Betrieb einer Schneefräse sind deutlich teurer als Schneepflug und -schild, weshalb sich die Anschaffung nur in Gebieten lohnt, in denen es im Winter regelmäßig zu starkem Schneefall kommt. Zudem ist die richtige Abstimmung der Anbau-Schneefräse auf die Antriebsmaschine notwendig. Als Faustregel gilt: Die Leistung des Schleppers (PS) multipliziert mit acht ergibt den Durchsatz in Tonnen je Stunde.
Müssen nur geringe Schneemengen von der Straße geräumt werden, ist eine Schneekehrmaschine oft eine gute Wahl: Während Schneepflug und Co. gerade bei unebenen Böden häufig eine dünne Schneeschicht zurücklassen, reinigt die Kehrmaschine den Boden sehr gründlich. Neben der Nutzung bei nur geringen Schneemengen lässt sich die Schneekehrbürste auch sehr gut mit Schneepflug oder Schneeschild kombinieren. Während diese den hohen Schnee zur Seite schieben, reinigt die Kehrmaschine die restliche dünne Schnee- und Eisschicht am Boden.
Wer im Winterdienst Wert auf sauber geräumte Straßen und Wege legt, wird mit einem Anbaugerät nur selten glücklich: Schneeschild und Schneefräse räumen zwar größere Schneemengen, lassen aber oft einige Reste auf der Straße zurück - Kehrmaschinen sind dagegen für hohe Schneemengen gar nicht geeignet. Hier lohnt es sich die verschiedenen Maschinen zu kombinieren. Mit Schneeschild oder Schneefräse werden die gröbsten Schneemassen beseitigt, die Kehrmaschine sorgt dann für den letzten Schliff. Natürlich kann man auch mit Streugut arbeiten - so bleibt die Straße auch längerfristig eisfrei.